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Werkbesprechungen

 


Peter Hrncirik
(*1964)

Signum magnum apparuit in coelo

Die Motette „Signum magnum apparuit in coelo“ für gemischten Chor und Orgelbegleitung entstand im Februar dieses Jahres als Auftragswerk des Internationalen Kammermusik-Festivals ALLEGRO VIVO und erlebt am heutigen Hochfest Assumptio Mariae ihre Uraufführung.

Textgrundlage bildet der liturgische Introitus zum 15. August. Er setzt sich zusammen aus zwei Bibelstellen (Offenbarung 12,1; Psalm 98,1) sowie der Schluss-Doxologie und lautet in deutscher Übersetzung: „Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau, mit der Sonne umkleidet, zu ihren Füßen der Mond, auf ihrem Haupte ein Kranz von zwölf Sternen. – Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er hat wunderbare Taten vollbracht. – Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt, und alle Zeit, und in Ewigkeit. Amen.“

Die Gliederung des dreiteiligen Werkes folgt dem Text: Den beiden stark auf Klangintensität berechneten Außenteilen steht als Mittelstück der Psalmabschnitt gegenüber, der tänzerisch-rhythmisch inspiriert ist. Das Eröffnungs-Motiv des Stückes, das im Verlauf der Komposition mehrmals auftritt, ist dem gregorianischen Ave Maris Stella-Hymnus nachempfunden.

Zusätzlich zu einem groß besetzten, in allen Stimmen mehrfach teilungsfähigen Chor sieht das Stück noch 7 Gesangssolisten vor, davon ein neben dem Hauptchor positioniertes Soloquartett, aus dem vor allem der Sopran heraustritt, sowie drei zusätzliche Stimmen (Alt, Tenor und Bass) aus dem Hauptchor, die einige Partien im Verband mit den vier Solisten vortragen und es ermöglichen, den so entstehenden Kleinchor über die Vierstimmigkeit hinauszuführen.
Die Motette ist als sensibles Klangstück konzipiert, das in seiner sehr subjektiven, mystisch-ekstatischen Haltung als solches erfasst und interpretiert sein will.